UNSER KONZEPT DER LEBENSBEGLEITUNG
Unsere Angebote sollen ein Höchstmaß an Lebensqualität für die Klientinnen und Klienten garantieren. Lebensqualität verstehen wir als ein multidimensionales Konzept, basierend auf der Tatsache, dass sie von persönlichen und umweltbezogenen Faktoren und deren Wechselwirkung beeinflusst wird (Schalock et al, 2007).
Das Konzept umfasst folgende Faktoren
- Unabhängigkeit, gesellschaftliche Teilhabe und Wohlbefinden, denen 8 Domänen (Emotionales, Physisches und Materielles Wohlbefinden; Rechte, Teilhabe und Soziale Inklusion, Soziale Beziehungen und Kommunikation; Persönliche Entwicklung und Zukunftsperspektiven sowie Selbstbestimmung) und entsprechende Indikatoren („Fragestellungen“) zugeordnet sind.
Letztere sind domänenspezifische Wahrnehmungen, Handlungen und Gegebenheiten, die Anzeichen für die Zufriedenheit eines Menschen sind.
In unserem Begleitprozess („Lebensbegleitung“) geht es primär darum, mit Methoden des PZP (Personenzentriertes Denken, Planen und Handeln) die Unabhängigkeit, die gesellschaftliche Teilhabe und das Wohlbefinden der Person zu stärken und so eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen. PZP hilft, Veränderungsmöglichkeiten zu entdecken, eine Vorstellung einer erstrebenswerten Zukunft zu entwickeln und Gestaltungsprozesse in Gang zu setzen, Ressourcen aus dem Sozialraum zu nutzen (Unterstützungskreis) und Unterstützungsplanungen vorzubereiten und zu ergänzen.
Jeder Klient/jede Klientin kann sich darauf verlassen, dass die Ergebnisse, Wünsche und Ziele als wertvolle handlungsleitende Impulse in den Dienstleistungsprozess eingehen, sorgsam in konkretes Handeln umgesetzt und schließlich gemeinsam evaluiert werden.
Die Prozessevaluation und somit auch die Bewertung der Lebensqualität findet einerseits jährlich im Jahresgespräch (eine Art jährliche „Lagebesprechung“, bei der ein Überblick über die aktuelle Situation entstehen soll, Bedürfnisse und Willen der Klientinnen und Klienten aktualisiert, bestehende Ziele und Planungen evaluiert und neue Ziele und Planungen formuliert werden) bzw. umfassend alle 3 Jahre mittels eines standardisierten Fragebogens – der POS-Skala – statt.
Diese dient dazu, von den Klientinnen und Klienten in persönlichen Interviews zu lernen, wie sich die individuelle Qualität ihres Lebens beschreiben lässt und wie sie diese einschätzen („Selbstbericht“). In einem weiteren Schritt bringen die Begleitpersonen ihre Sicht der Dinge ein („direkte Beobachtung“). Auf diese Weise lassen sich konkrete Maßnahmen ableiten, um die Lebensqualität zu erhöhen.