W.I.R. selbst-ver-ständlich

Autismus als ein Musterbild von Besonderheiten lässt die Bezeichnung von autistischen Zügen obsolet zurück. In der Auseinandersetzung lehnt sich das gemeinsame Arbeiten an einen verhaltensmodellierenden Ansatz, mit individuellen Strategien und Maßnahmen.
W.I.R. verstehen auseinandersetzend unsere Aufgabe in der Kommunikationsförderung
und in der Förderung von Fähigkeiten für Bewältigungsstrategien der Alltagssituationen.
Zwei Mitarbeiter*innen, die einschlägige Ausbildungen zum Thema Autismus begangen haben, wurden dazu von uns für unseren Blog befragt.

Was ist für dich am eindrücklichsten in der Arbeit mit Menschen aus dem Autismus Spektrum?

Ich mag es, dass Menschen im Autismus Spektrum sehr klar und direkt sind
und sie in sich sehr logische und gut nachvollziehbare Gedankengänge haben.
Dazu kommt auch ein eigener Humor, welcher sie auszeichnet, finde ich.

(Martin W.)

Durch meine Arbeit mit Emilia darf ich eine andere Welt kennen lernen.
Autismus lässt sich mit unserer Wahrnehmung nicht vergleichen.
Es unterscheidet sich dermaßen, dass ein echtes Interesse sowie eine gute Ausbildung
und Weiterbildung ungemein wichtig sind.

Ich versuche, mich ständig in „ihre Welt“ zu versetzen, mit ihren Augen zu sehen,
mit ihren Ohren zu hören usw. In jeder Situation überlege ich, was sie braucht,
um diese Situation erleben zu können und nicht nur zu „überstehen“.
Es gibt nur wenige Dinge, die ich ihr und mir nicht zutraue.
Es braucht „nur“ die richtige Vorbereitung…für sie und mich.

Und natürlich braucht es im Autismus Spektrum sehr viel Vertrauen um Neues zuzulassen.
Für mich ist Autismus keine Behinderung oder gar Störung,
es ist einfach eine andere Wahrnehmung, die andere Unterstützung braucht
als wir es benötigen.
Oft beneide ich Emilia sogar, dass sie in einer Welt leben kann,
wo sie sich keine Gedanken machen muss bzw. kann,
was andere über sie denken.

(Sonja W.)

Welche Aspekte in der Ausbildung haben Dich am meisten angesprochen?

Der Satz: Kennst du einen Autisten, dann kennst du einen.
Welcher besagt, dass diese Menschen genauso unterschiedlich sind wie wir alle.

Die Herausforderung sich in diese Lebenswelten einzudenken und zu fühlen
bereichern meine Arbeit und die Begegnung mit Menschen aus dem Spektrum sehr.
Es geht immer mal darum „quer zu denken“ bzw. um ein neues Paradigma.

(Martin W.)

Meine Ausbildung hat mich noch weiter in die Autismus-Welt eintauchen lassen.
Es gab unzählige AHA-Momente! Es wurde immer und immer wieder erklärt,
wie unabdingbar es im Autismus ist, dass ALLE im Team die GLEICHEN Handlungsabläufe durchführen.
Aber die stärkste Aussage und Ermutigung war für mich, dass ALLES schaffbar ist!
Es erfordert unglaubliche Disziplin, Geduld, Beharrlichkeit, Feingefühl und Empathie,
aber es ist alles erreichbar!
Das macht Mut.

(Sonja W.)

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