Am 18. Juni 2019 fand die 10. öffentliche Sitzung des Tiroler Monitoring-Ausschusses statt. Im Mittelpunkt der verschiedenen Beiträge und Diskussionen stand das Thema „Wohnen – wie wird Tirol barrierefrei“.
Volker Schönwiese zeigte u.a. auf, dass laut Statistik 10% der Bevölkerung auf Barrierefreiheit angewiesen sind. Im Laufe eines Lebens kann jeder von uns zu einem Teil dieser 10% werden – allein z. B. durch die Alterung.
Sandra Careccia, Architektin und durch einen Unfall selbst Betroffene, berichtete über ihre persönlichen Erfahrungen und darüber, wie sich ihr Leben nach dem Unfall grundlegend veränderte. Sie wies in ihrer Funktion als Sachverständige für barrierefreies Bauen auf die Notwendigkeit der Einbeziehung der Barrierefreiheit bereits in baulichen Planungsprozessen hin, da die Nachrüstung wesentlich höhere Kosten verursache.
Maria Perfler und Monika Mück-Egg, Mitglieder des Monitoring-Ausschusses und selbst durch Blindheit und Gehörlosigkeit betroffen, wiesen auf die Bedürfnisse bzw. vorhandene Barrieren sinnesbeeinträchtigter Menschen hin.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit ExpertInnen und VertreterInnen aus Politik und Wohnbauträgern wurde die Tiroler Bauordnung und die darin enthaltene Quote an anpassbarem Wohnraum diskutiert.
Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoring-Ausschusses, stellte klar: „Artikel 19 der UN-Konvention erkennt das Recht von Menschen mit Behinderungen an, mit den gleichen Wahlmöglichkeiten wie andere Menschen in der Gesellschaft zu leben. Um diese Wahlmöglichkeit zu gewährleisten, müssen Wohnungen barrierefrei sein.
Auch unser Mitarbeiter Holger Gündel hielt als Gastredner einen fachlich spannenden Vortrag zu diesem Thema, in dem er seine persönlichen Erfahrungen mit Barrieren und daraus folgend Änderungsvorschläge für Bauten ausführte.